Lackieranlagen & Applikationstechnik

Projekt RoX: Dürr treibt KI-Innovation voran

Entwicklung eines KI-Tools, mit dem Lackieranlagen effizienter geplant und realisiert werden

Künstliche Intelligenz (KI) verspricht viele Vorteile. Um diese zu nutzen, haben sich rund 30 deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu einem Konsortialprojekt zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam ein Ökosystem für den sicheren Austausch digitaler Daten und Services für KI-basierte Robotik aufbauen. Dies wird anhand ausgewählter Use Cases (Anwendungsfälle) vorangetrieben und erprobt. Dürr leitet einen eigenen Use Case. Ziel ist die Entwicklung eines KI-Tools, mit dem Lackieranlagen effizienter geplant und realisiert werden können.

Zum Auftakt des branchenübergreifenden Projekts „Digitales Ökosystem für KI-basierte Robotik“, auch als RoX bezeichnet, lud Dürr im vergangenen Herbst nach Bietigheim-Bissingen ein. Bei dem zweitägigen Arbeitstreffen stellten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Organisationen die einzelnen Teilprojekte vor, bildeten Arbeitsgruppen und stimmten erste Arbeitspakete sowie Prozessabläufe ab

Wissensschatz nutzen

Während der zweieinhalbjährigen Projektlaufzeit liegt der Fokus auf praxisrelevanten Anwendungsfällen, die sich am Bedarf der Industrie orientieren. Dürr verfügt über einen enormen Wissensschatz in Form von Praxiserfahrung und Daten. Diese Daten bilden die Grundlage für den Use-Case von Dürr. Ein KI-Assistent, der auf dieser Wissensbasis aufbaut, soll das Wissen intuitiv und zielgerichtet zur Verfügung stellen. Damit soll der gesamte Realisierungsprozess von der Planung bis zur Inbetriebnahme von Roboterlinien für Nahtabdichtung und Lackierung schneller und effizienter gelingen. „Solche intelligenten Assistenzsysteme halten in immer mehr Bereichen Einzug.

Sie spiegeln die sich verändernde Rollen- und Aufgabenverteilung zwischen den Menschen und ihren digitalen Entwicklungswerkzeugen wider“, erklärt der Projektmanager und Leiter der KI-Robotiksimulation der Dürr-Division Automotive Dr. Florian Jaensch. Künftig können Anforderungen zunehmend an eine KI formuliert werden, die daraus eigenständig Lösungsvorschläge generiert.

Agil und interdisziplinär

Dürr nutzt für das Projekt eine besondere Vorgehensweise. Diese zeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen und der Entwicklungsabteilung der Digital Factory aus. Die Digital Factory von Dürr ist eine bereichsübergreifende Organisation, mit dem Ziel die Digitalisierung von Anlagen, Maschinen und Prozessen voranzutreiben. Die Fachabteilung Planing & Simulation Robotics liefert die Anforderungen und arbeitet an der Lösungsfindung und deren Umsetzung mit. Dr. Florian Jaensch und ein agiles Projektteam aus Prozessexperten wirken hier eng mit den Forschungspartnern und der Digital Factory zusammen. Die Digital Factory bringt die notwendige Expertise zur IT-Infrastruktur und Applikationsentwicklung ein. 

Der Projektmanager und Leiter für KI-gestützte Robotik der Digital Factory Dr. Lorenz Halt bildet mit Mitarbeitenden der Entwicklung und der IT das agile Projektteam auf der Entwicklungsseite. „Denn das ambitionierte, interdisziplinäre Forschungsvorhaben lässt sich nur gemeinsam realisieren“, sagt Dr. Lorenz Halt. Dabei nutzen die Teams Methoden wie SCRUM, das heißt, sie arbeiten in kurzen Entwicklungszyklen und im regelmäßigen Austausch, um Fortschritte zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

KI-Fähigkeiten ausbauen

Alle RoX-Use-Cases sollen nach der zweieinhalbjährigen Projektlaufzeit in eine branchenübergreifende KI-Infrastruktur integriert werden, von der die deutsche Industrie profitieren kann. Ein solches cloudbasiertes Ökosystem verspricht mehr Effizienz in Fertigung und Entwicklung sowie mehr Unabhängigkeit und Datensouveränität gegenüber internationalen