Sinotruk lackiert in seinem Werk in Laiwu jährlich 180.000 Fahrerhäuser für verschiedene Lkw und andere Nutzfahrzeuge. Einer der letzten Schritte im Produktionsprozess ist die Inspektion der Lackierung. Diese ist besonders wichtig, da im Vergleich zur Autolackierung, der Lack nicht nur eine ästhetische Rolle spielt, sondern dem Schutz des Fahrzeugs und seinen Insassen dient. Eine perfekte Lackierung reduziert langfristig den Wartungsbedarf und verlängert die Lebensdauer eines Fahrzeugs.
Lkws sind etwas anders als Autos. Im Vergleich zu Autos, die in der Regel verstärkt sind, um ihre Insassen im Falle eines Zusammenstoßes zu schützen, sind Lkw-Kabinen relativ einfach gehalten und schon in ihrer Grundstruktur sehr stabil. Zum Beispiel werden leichte formgebende Anbauteile wie das Dach erst später angebracht. Außerdem ist die Lackierung nicht nur wegen der ästhetischen Entscheidung wichtig, sondern dient vielmehr der Langlebigkeit des Fahrzeugs.
Stefano Bell, Produktmanager, Dürr Systems AG
Linienproduktionen sind zwar effizient, gleichzeitig, aber anfällig für Verzögerungen. Aus diesem Grund hat sich Sinotruk für den Einsatz von AGVs entschieden. Die fahrerlosen Transportsysteme ermöglichen maximale Flexibilität. Karosserien, die besondere Aufmerksamkeit benötigen, werden in die Linie ein- und ausgefahren, ohne Unterbrechung der Produktion. Die Lackierung der Fahrerhäuser von Sinotruk wird im letzten Produktionsschritt manuell geprüft. Sobald eine Auffälligkeit festgestellt wird, kann der Mitarbeiter per Knopfdruck ein AGV anfordern, das die Karosserie vom Band nimmt und in eine Spot-Repair-Box leitet.
Dank des Energiekonzept mit Supercap-Technologie steht das EcoProFleet rund um die Uhr zur Verfügung. Es lädt AGVs innerhalb von 90 Sekunden, und zwar an Ladepunkten entlang seiner Routen, an denen das AGV für die Aufnahme oder Abgabe der Karosserien ohnehin stillsteht. Es muss nicht, wie andere Modelle, über Nacht aufgeladen werden.
In Kombination mit der intelligenten Softwarelösung DXQlogistics.control ermöglicht das AGV variable Produktionslayouts sowie maximale Effizienz und Skalierbarkeit im Lackierprozess. Die maßgeschneiderte Dürr-Software DXQlogistics.control steuert den Materialfluss je nach Auslastung, Ausstattung und Verfügbarkeit der Arbeitsstationen. So kann das Sinotruk-Team die optimale Auslastung aller Arbeitsstationen sicherstellen und Engpässe vermeiden.
Die Navigation der fahrerlosen Transportsysteme erfolgt mittels ANT®-Navigationstechnologie von BlueBotics. Die BlueBotics ANT®-Serverplattform steuert die AGV-Flotte, wodurch automatisch der Verkehr geregelt und die Aufladung der Transportsysteme verwaltet wird. Mit mehr als 1.000 installierten Projekten und über 3.000 Fahrzeugen hat sich die ANT®-Navigationstechnologie bereits vielfach im praktischen Einsatz bewährt.
Vor nahezu zwei Jahren haben Dürr und BlueBotics einen Vertrag unterschrieben, um gemeinsam innovative AGVs im Bereich der Fahrzeuglackierung zu entwickeln. Dürr hat mit BlueBotics einen Spezialisten im Bereich der autonomen Navigation gewonnen, um seinen Kunden eine flexible, präzise und flottenfähige AGV-Technologie zu bieten.
Stefano Bell, Produktmanager bei Dürr, über die Kooperation: „Ein erfolgreiches AGV in der Lackieranlage muss robust, sicher, zuverlässig und anpassungsfähig sein. Unser EcoProFleet in Kombination mit der ANT®-Navigationstechnologie erfüllt alle diese Anforderungen. Die Leistungsfähigkeit von ANT® und der hervorragende Support von BlueBotics machen das Unternehmen für uns zum perfekten Entwicklungspartner, um den logistischen Anforderungen in Dürrs Paint Shop of the Future gerecht zu werden.“