Auch optisch ein Highlight: Im vorderen Bereich des Messestandes konnten die Besucher ein fast 5 Meter langes 3D-gedrucktes Modell der neuen Konzeptfabrik für die Lithium-Ionen-Batteriezellfertigung erkunden und auf transparenten Touchscreens virtuell besuchen. Das neue Konzept kombiniert Technologien von Dürr und dem Maschinenbauer GROB, mit dem Dürr seit 2022 im Bereich Batteriefertigung kooperiert.
Das Modell stellt zwei Varianten gegenüber: Einen State-of-the-Art-Prozess und das neue Konzept mit innovativer Trockenbeschichtung der Elektroden von Dürr und einer leistungsstarken Technologie für die Zellassemblierung von GROB. Der Unterschied fällt am Modell sofort ins Auge: 50 % weniger Platz und Energie werden nach dem neuen Konzept benötigt. Das bedeutet für Batteriehersteller eine deutlich höhere Flächeneffizienz und niedrigere Betriebskosten. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Trockenbeschichtung, da kein Trocknungsprozess und keine Rückgewinnung und Aufbereitung von Lösungsmittel benötigt werden.
Das Dürr-Tochterunternehmen Ingecal aus Frankreich zeigte eine Kalandriermaschine mit Live-Demonstrationen, die den Messestand füllten. Der Kalander führt das Elektrodenmaterial im Fertigungsprozess durch zwei Walzen hindurch und verdichtet es. Die zur neu eingeführten X.Cellify-Produktfamilie gehörenden X.Cellify-EC-Kalander arbeiten dabei hochpräzise: Zwei Sensoren messen den Abstand der beiden Walzen zueinander auf 0,5 µm genau, so dass eine sehr gleichmäßige Schichtdicke entsteht. Die Maschinen werden sowohl bei der Nassbeschichtung als auch bei der Trockenbeschichtung zur Verdichtung des Aktivmaterials genutzt.
Die Dürr-Tochter Dürr Somac stellte einen neu entwickelten Prozess für die Elektrolytbefüllung von Batteriezellen vor, den die Besucher ebenfalls an einer laufenden Maschine beobachten konnten. Im Unterschied zum konventionellen Prozess werden bei X.Cellify PF die Zellen mit zwei- bis drei Mal höherem Druck in nur einem Schritt direkt befüllt. Das Prozessdesign ermöglicht eine präzise Dosierung und verkürzt den Befüllvorgang sowie das anschließende Eindringen des Elektrolyts in das Aktivmaterial.
Dürr vereint als Anbieter die gesammelte Applikationsexpertise für das Verkleben und Abdichten von Automobilbatterien. Ein modularer Baukasten für die Applikation von Klebstoffen, Dichtstoffen und Wärmeleitmaterialien bringt hohe Qualität, Flexibilität und Anpassbarkeit für verschiedene Viskositäten und Mischverhältnisse. Zum Portfolio gehört die auf der Messe gezeigte Fasspumpe EcoRAM, die hochviskose Medien direkt vom Originalgebinde zum Dosierer fördert.
Die Dürr-Tochter iTAC ergänzt die Anlagentechnik durch eine durchgängige Digitalisierung des Produktionsprozesses: Mit der MES/MOM-Software lassen sich alle Produktionsschritte in der Batteriefertigung steuern und planen. Wichtige Funktionen sind dabei die Rückverfolgbarkeit und Qualitätsanalyse, um Fehler in der Produktion zu vermeiden. So wird in Summe eine Produktion mit hoher Gesamtanlageneffektivität erreicht.
Auf unserem Messestand herrschte drei Tage lang Hochbetrieb, die Kollegen vor Ort waren im Dauergespräch. Aktuelle und potenzielle Kunden besuchten uns, um anstehende Projekte zu besprechen. Der VDMA veranstaltete Touren, auf deren Agenda wir standen, und sorgte für zusätzliche Auslastungsspitzen.
Am Nachmittag des ersten Messetags erhielt die einschlägige deutsche und internationale Fachpresse einen umfassenden Einblick in unsere Technologien. Im Rahmen eines Presseevents stellten Dr. Jochen Weyrauch und German Wankmiller (CEO GROB) die Kooperation und Marktpositionierung sowie die gemeinsame Konzeptfabrik vor, im Anschluss führten Bernhard Bruhn (VP Global Business Unit Lithium-Ion-Battery) und Christian Lisiecki (Direktor Business Unit Batteriesysteme bei GROB) die Journalisten durch die verschiedenen Stationen des Messestandes.
Die erfolgreiche Präsenz auf der Messe war ein wichtiger Schritt, um sich gemeinsam mit dem Partner GROB als führender Systemanbieter für Batterieproduktionsanlagen in Europa und Nordamerika zu etablieren. Mit unserem erweiterten Portfolio hochverfügbarer Maschinen und Anlagen decken wir gemeinsam nahezu die gesamte Wertschöpfungskette für die Batteriezellfertigung mit eigenen Technologien ab.
Nach der Show ist vor der Show: Im Oktober geht es zu den Battery Shows in den USA und Indien.